Wenn die Runde am Morgen kürzer ausfällt, so dass Hovi gerade mal das Nötigste erledigen kann, ist dies ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Tag anders wird als sonst. Zu Hause standen gepackte Rucksäcke bereit, somit war klar – es geht wieder wandern.
Als meine Zweibeiner nach der Fahrt ausstiegen, ich aber noch im Auto bleiben musste, wusste ich, dass es wieder eine Wanderung mit anderen Hovawarten geben wird. Als Hovi kommt man übrigens rum bei diesen Wanderungen. Im letzten Jahr ging es gefühlt über jede Brücke der Erft, vor einem Monat waren wir an der Sieg und nun hieß das Ziel Linz am Rhein – der Fluss wurde also größer.
Den Fluss selber konnten wir jedoch nur aus der Ferne und Höhe sehen. Denn der Startpunkt war das Hochplateau „Kaiserberg“, von wo aus es auf den Rundweg Linzer-Basalt-Schleife gehen sollte. Vom Namen her wäre dies die Strecke für meinen Kumpel Bendix, kommt er doch „vom Basaltfeuer“. Leider konnte er nicht dabei sein. So traf ich mich mit 17 kleinen und großen Zweibeinern und 9 Hovawart-Hündinnen, bei denen ich so etwas wie der Hahn im Korb war, was auch sehr gut klappte. Nur eine Dame hatte einen Duft an sich, der mich immer wieder zu ihr führte. Kam ich jedoch in ihre Nähe, fing sie das Kläffen an. Wie das so ist: Erst anlocken und dann Bellen *schnief*
Unsere Wanderstrecke war sehr abwechslungsreich. Breite und schmale Wege, Berg runter und wieder Berg rauf, Treppenstufen, Täler und Schluchten, viel Wald, hin und wieder ein kleiner Bach – für uns Hovis war die Strecke durchaus interessant. Es gab viel zu Erschnüffeln, wir kamen voll auf unsere Kosten. Auch die Zweibeiner konnten sich an der Natur erfreuen, hatten schöne Blicke auf das Rheintal und einige erklommen trotz der vielen Aufs und Abs auch noch ein Gipfelkreuz. Nebenbei führten sie immer wieder Gespräche über dies und das, über ihre Hovis und tauschten Erfahrungen aus.
So eine Gruppe fällt natürlich auf. Einige erkundigten sich interessiert, welcher Hunderasse wir denn angehörten. Wir zeigten uns von unserer besten Seite. Es waren ja auch alle Farbvariationen dabei – blond, schwarz und schwarzmarken.
Kulinarischer Höhepunkt der Zweibeiner war ihr mitgebrachtes und mitgeschlepptes Mitbringbüfett. Unsereiner durfte da nicht ran, aber es roch verführerisch. Bierbeißer-Würstchen, Pfefferbeißer, Frikadellen, Frischkäse, Gouda, Feta und Tomaten-Mozzarella-Spieße waren ebenso dabei wie Baguettes, Bruschetta, Wassermelonen, Brownies und Muffins – all das konnte an einer Grillhütte verspeist werden.
Vom Regen verschont erreichten wir nach 5 ½ Stunden und einem letzten Anstieg wieder unseren Startpunkt mit einem letzten Blick auf das Rheintal. 74 müde Beine waren froh und stolz, es geschafft zu haben. Aber sie waren auch zufrieden und dankbar für die schöne Tour in einer netten Gemeinschaft. Dem kann ich mich nur anschließen. Wuff.
Bosse
Danke für die Fotos!