Kann man wirklich Spaß an einer Hundewanderung ohne seinen eigenen Hund haben? Diese Frage stellte ich mir noch am Samstagmorgen, als ich mich ins Auto setzte und mich auf den Weg Richtung nach Andernach/Kell in der Eifel machte. Schon lange hatte ich mich auf diese Wanderung gefreut, zumal sich mit Marion, Bernd und ihrer schwarzen Femi lieber Besuch aus Hessen angekündigt hatte. Nun war meine Bentje allerdings vor über einem Monat am Ellenbogen operiert worden und der Tierarzt hatte uns einen Reha-Plan mitgegeben, der eine lange Wanderung leider noch für mehrere Wochen nicht zulässt.
Egal, ich hatte mich entschieden, ich würde heute ohne Hund (und Mann) mitwandern.
Die Wanderung begann beim Gasthaus Jägerheim unter dem Viadukt mit einem sehr steilen Anstieg. Die Strecke hat einen Höhenunterschied von 405 m., ich schätze, ca. 300 Höhenmeter waren in den ersten 20 Minuten zu bewältigen.
Während die Hunde (neun Mädels und vier gestandene Rüden) den Pfad wie Gämsen hochsprangen, geriet doch der eine oder andere Mensch etwas ins Schwitzen und Schnaufen.
Die erste Belohnung dafür erhielten wir in Form einer fototauglichen Holzliege und natürlich auch mit einem tollen Ausblick auf das Bröhltal und die Bröhltalbahn, die sich fahrplanmäßig genau dann durch das Tal schlängelte, als wir den Aussichtspunkt erreichten. Sogar einige wenige Sonnenstrahlen waren uns vergönnt.
Weiter führte uns der Weg durch einen freundlichen herbstlichen Wald, hier gab es keine große Anstrengungen mehr. Die doch nicht wenigen Wanderer mit und ohne Hund, die uns begegneten, waren gar
keine Herausforderung für unsere Hunde. Die hatten Spaß am Weg und der Gruppendynamik und gar keine Ambitionen, sich für fremde Menschen oder Hunde zu interessieren (na gut, den immer hungrigen
Rüden, den ich hier nicht weiter namentlich erwähnen möchte, verlockte schon ein Pausenbrot eines leicht hundephobischen Paares ...). Ein kleines Scharmützel zwischen echten Kerlen wurde schnell
geregelt, danach verlief zwischen Vier- und natürlich auch den Zweibeinern alles vertraut und freundlich.
Der weitere Weg durch das Kraybachtal war abwechslungsreich, eine Brücke über den Bach, immer wieder die Gelegenheit, Wasser schlabbern zu können, Hänge hoch und runter zu springen. Leider wechselte die verhaltene Herbstsonne zu Nieselregen. Vom Wald kamen wir durch schöne Wiesen ins Pöntertal , der Weg führte dann zwischen freien Feldern auf die Höhe, die an schönen Tagen einen tollen Blick auf das Siebengebirge bieten soll. Nur leider wurde genau hier, auf dem ungeschützten Plateau, der leichte Niesel- zum heftigen Regen und der berühmte Siebengebirgsblick daher sehr unscharf. Auf Fotos haben wir da wohl alle verzichtet.Jetzt ging es wieder durch den Wald bergab, durch Wiesen vorbei an einer etwas unscheinbaren Römerquelle in den wirklich sehenswerten Teil der Wanderung.
Die Wolfsschlucht mit Wasserfall, wirklich imposant für unsere Region, musste für viele Fotoshootings herhalten, wir erlitten zum Glück keine Verluste durch ins Wasser gestürzte Fotografen und eine leicht vom Weg geratene Hovidame konnte schnell wieder auf Spur gebracht werden.
Filmkulissenreif: Trasswände, beeindruckende Wurzelformationen, ein natürlicher Baumwipfelpfad und schließlich die hohen begehbaren Trasshöhlen, die uns modernen Menschen schon verdeutlichen,
warum unsere Vorfahren früher den Schutz der Höhlen als Unterkunft gesucht haben.
Nach 13 km kehrten wir ins Gasthaus Jägerheim ein. Zufrieden mit der Wanderung, mit unseren (na, meine schwarze Prinzessin oder Teufelin war ja gar nicht dabei ;) Hunden, mit uns, und vor allem mit dem Tour-Planungsteam erreichten wir nach ca. 4,5 Stunden das Jägerheim.
Dort wurden wir freundlich bedient und verköstigt. Ein absoluter Geheimtipp ist hier übrigens ein frisch gebackener Schoko-Muffin mit heißer, flüssiger Füllung, wir waren schließlich im Vulkanpark ...
Zurück zu meiner Ausgangsfrage: Ja, es hat sich gelohnt, auch ohne eigenen Hund mitzuwandern, die nette und vertraute Gemeinschaft der Hundefreunde Niederelvenich und das Erlebnis in der tollen
Natur waren wunderschön. Es war auch durchaus ein klein wenig entspannt ..., so ohne eigenes Überraschungspaket. Aber ich war schon froh, als ich wieder zuhause bei meiner Maus war und sie die
Geschichte des Tages an meiner Kleidung ausgiebig erschnüffelt hat ;)
Hunde und Menschen freuen sich schon wieder auf die nächste Stadt/Land/Fluss-Erlebnistour!!!
Iris Jakob
Danke für die Fotos!
Natur pur! Eine Traumtour durch die Eifel
Höhlen-und Schluchtenweg Kell
Start: Samstag 07.10.2017 um 12:00 Uhr
Treffpunkt: Jägerheim Brohltal, Brohltalstr. 123, 56626 Andernach,
Parken unter dem Viadukt, Nähe Jägerheim
Länge:12,1 km/ ca. 4 Stunden
Mächtige Felswände, zu erforschende Trasshöhlen, Urwaldatmosphäre in der Wolfsschlucht mit einzigartigem Wasserfall und sprudelnde Quellen am Wegesrand.
Wir erklettern und erwandern beeindruckende Wechsel zwischen verträumten Bachtälern und Panoramablicken.
Trittsicherheit, festes Schuhwerk und die Bereitschaft, die Höhepunkte der Strecke mit weiteren Naturtouristen zu teilen, werden hier vorausgesetzt.
Einkehr im Gasthaus Jägerheim
Anmeldungen bitte bis zum 03.10.2017 an Sabine Schöngen
(Begrenzung auf 15 Hunde)